Liebe Bürgerinnen und Bürger,
© Fotostudio Yvonn
im zurückliegenden Jahr habe ich unsere Stadt Delitzsch, die Ortsteile und ihre Bevölkerung wie eh und je erlebt: Positiv, zuversichtlich, gemeinschaftlich. Auch angesichts internationaler Krisen und bundesdeutscher Politik haben Sie die Nerven behalten und sind – so zumindest unser Eindruck – näher zusammengerückt.
Dieses Gemeinschaftsgefühl wünsche ich mir auch für die Zukunft. Lassen Sie es mich deutlich formulieren: Die Lücke im bundesdeutschen Haushalt macht sich letztendlich auch in den Städten und so auch in Delitzsch bemerkbar. Nicht zuletzt, wenn Förderprogramme betroffen sind und deren Budget empfindlich gekürzt wird. Laufende Projekte sind sicher, zukünftige Projekte werden noch stärker auf Sinnhaftigkeit geprüft werden.
Gestiegene Preise sorgen bei vielen dafür, weniger ausgeben zu können als letztes Jahr. Sparsamkeit trifft auch die lokale Wirtschaft mit den großen Risiken der Energie- und Rohstoffpreise. Arbeitskosten und Arbeitskräftemangel deuten auf eine bevorstehende Rezession. Trotz der Schwierigkeiten hat die regionale Wirtschaft ihre Handlungsfähigkeit und Flexibilität bewiesen. Herausforderungen, wie Globalisierung, Lieferabhängigkeiten, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie kann ein Unternehmen allein nicht lösen. Trotzdem geht es gut voran in unserer Region, mit Beharrlichkeit und mit Schulterschluss.
Die Ansiedlung des CTC ist wahrscheinlich die größte Chance für die gesamte Stadt. Bis 2026 sollen alle Voraussetzungen für den Bau des Forschungszentrums geschaffen werden. Die ganze Region hat sich mittlerweile zusammengeschlossen, um die Herausforderungen anzunehmen. Durch das CTC und weitere Ansiedlungen in Delitzsch und in der Region werden bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen.
Die nächsten Jahre werden sich deutlich von den zurückliegenden unterscheiden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Wiesenstraße gerade grundhaft ausbauen können. Nach den Arbeiten des Abwasserzweckverbandes erfolgt derzeit der Straßenbau, auch die Gehwege werden erneuert und es werden neue Bäume gepflanzt. Eine wichtige Straße im Quartier rund um das Elberitzbad, das als Großbaustelle Finanzen und Personal fordert und auch die Geduld der Bevölkerung im Viertel. Danke für Ihr Verständnis!
Im Stadtteil Nord ist in Höhe der Tankstelle in der Securiusstraße eine neue große Grün- und Erholungsfläche entstanden. Der sogenannte Grünzug dient mit den Generationen-Sportgeräten der körperlichen Ertüchtigung, während Bänke zum Ausruhen einladen und die Anlage insgesamt als Frischluftschneise inmitten der großen Mehrfamilienwohnbauten fungiert. Auch hier hat die Stadt begleitende Fördermittel einwerben können, um dieses Vorhaben umzusetzen.
In diesem Jahr konnte das neue Feuerwehrgerätehaus in Schenkenberg eröffnet werden. Der moderne Bau steht für zeitgemäße Brandbekämpfung in Nordsachsen. In dem Zusammenhang danken wir herzlich dem Landkreis für die Bereitstellung der Fördermittel für diesen Bau und dem Stadtrat für die Freigabe der Eigenmittel.
Mit dem Brandschutzbedarfsplan hat der Stadtrat in seiner Sitzung im November die Leitlinie für die Ausrüstung und Unterhaltung unserer Feuerwehren für die nächsten fünf Jahre beschlossen. Dies ist ein wichtiges Signal für unsere Rettungskräfte. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei den Feuerwehren, im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz bedürfen unserer vollen Unterstützung, sowohl bei den Investitionen als auch im Alltag. Für Einsatz-Behinderungen oder gar mündliche oder tätliche Angriffe dieser Menschen gibt es null Toleranz! Im Gegenteil – wir bitten Sie um aktive Unterstützung. Das kann bedeuten, Sie werden Mitglied der Feuerwehr, spenden für die Wehren oder Verbände, machen einen Erste-Hilfe-Kurs oder Sie schenken den Kräften einfach ein Lächeln oder ein „Danke schön!“
Wie unverzichtbar solch freiwilliges Engagement ist, erleben wir nun umso mehr in den traditionellen Vereinen. Gut 30 Jahre nach der Wende sind einige Vorstände nun im Rentenalter und scheiden nach oft jahrzehntelanger Arbeit aus. Wie viele tausende Stunden haben Sie, liebe Männer und Frauen, für Kleingartenvereine, Sportvereine oder Kulturvereine geleistet. Es ist oft die Arbeit im Stillen, das Drehen an den Zahnrädern, ohne das ein Verein nicht laufen würde. Manchmal wird erst nach dem Weggang der Vorstandsmitglieder klar, was da geschafft wurde. Den Älteren sage ich: Danke, dass Sie es getan haben! An die Jüngeren richte ich: Toll, dass Du Dich an die Nachfolge traust!
Damit schließe ich den Bogen zum Thema Gemeinschaft und Zusammenwirken. An dieser Stelle sende ich ein herzliches Danke an die vielen Menschen, die Delitzsch und die Ortsteile so schätzenswert machen – an die Stadt- und Ortschaftsräte, die für Ihre Interessen, liebe Bürgerinnen und Bürger, kämpfen, an die Vereinsmitglieder, an die Unternehmerinnen und Unternehmer, an die Polizei und die Bundeswehr und an Sie, liebe Leserin, lieber Leser.
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit sowie einen guten Rutsch in ein gesundes Jahr 2024!
Dr. Manfred Wilde
Oberbürgermeister