Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt am Montag, den 11.03.2024, von 9:00 bis 17:00 Uhr zur Bürgersprechstunde nach Delitzsch ein.
Die Beratung findet im Rathaus (Markt 3, 04509 Delitzsch) im Ratszimmer (Foyer), EG (barrierefrei) statt.
Ratsuchende können sich hier über Möglichkeiten der Rehabilitierung von SED-Unrecht informieren.
Vor Ort berät Utz Rachowski. Er erläutert die Reha-Gesetze, den Sächsischen Härtefallfonds für SED-Opfer und beantwortet Fragen zur „Opferpension“, eine Zuwendung für ehemalige Haftopfer. Mit den Ratsuchenden wägt er ab, welcher Weg für eine Rehabilitierung zu beschreiten ist und prüft, ob die nötigen Antragsvoraussetzungen vorliegen.
Für die Beratung ist keine vorherige Terminvereinbarung nötig. Unser Bürgerberater ist während der Sprechstunde auch für telefonische Rückfragen unter Telefon 034202 67-235 erreichbar.
Es besteht die Möglichkeit, Einsicht in die Stasi-Akten zu beantragen. Hierfür wird ein gültiges Personaldokument benötigt. Eine Mitarbeiterin des Stasi-Unterlagen-Archivs Leipzig berät zu sämtlichen Fragen der Akteneinsicht. Zudem informiert eine Ausstellung über das Wirken der Stasi in der Region Delitzsch, u. a. mit den Themen Postkontrolle, Einsatz von inoffiziellen Mitarbeitern und konspirative Wohnungen.
Hintergrund
In der DDR wurden tausende Menschen aus politischen Gründen verfolgt. Manche leiden bis heute unter den Folgen. Für diese Betroffenen gibt es Rehabilitierungsgesetze, die den Weg eröffnen, rechtsstaatswidrige Verurtei-lungen aus dem Strafregister zu entfernen, sich vom Makel persönlicher Diskriminierung zu befreien und Ausgleichleistungen in Anspruch zu nehmen.
Für viele Betroffene wurden ab dem 29.11.2019 die Rehabilitierungs-möglichkeiten deutlich verbessert. Darunter zählen Personen, die in DDR-Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen, Durchgangs- und Sonderheimen untergebracht waren, sowie die Opfer von Zersetzungsmaßnahmen des Staats-sicherheitsdienstes der DDR und verfolgte Schüler.
Unabhängig von der Vor-Ort-Beratung kann auch direkt bei der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unter der 0351 493-3700 ein Beratungstermin in Dresden vereinbart werden.