Vater ist ein erst seit Herbst in Delitzsch lebendes Männchen. Bis dahin haben die Schwestern zu zweit ihr Stinktierdasein genossen. Welches Tier nun die Mutter von welchem Nachwuchs ist oder ob sogar nur eines der beiden Stinktiere Mutter geworden ist, bleibt Vermutung – beide teilen sich eine unter der Schlafhütte selbst gegrabene Wurfhöhle.
Stinkangriffe auch schon bei den Kleinen
Bei den kleinen Stinktieren ist der plüschige Schwanz wichtiges Stimmungs-barometer. Jeder möglichen Gefahr oder Unsicherheit, der sie auf ihren Entdeckungstouren begegnen, wird schnell mit gehobenem Schwanz angedroht. Auch bei den Jungtieren sind die namensgebenden Stinkdrüsen schon einsatzbereit.
„Wer einmal unwillige Skunks fangen durfte oder ihnen durch beherzten Griff an die Schwanzwurzel und darauffolgendes Ausheben nicht schnell genug den Boden unter den Füßen weggezogen hat, weiß, mit welchen verheerenden Duftwolken und Sekretstrahlen er konfrontiert wird“, schildert Tiergartenleiter Konstantin Ruske anschaulich. „Kleidungsstücke, die eine ‚Breitseite‘ erhalten haben, können in der Regel nicht mehr weiter getragen werden, da der buttersäureartige Geruch fast nicht auswaschbar ist.“
Deshalb meiden natürliche Feinde, wie Rot- oder Kanadaluchs und Koyote, diese Marderartigen mit dem speziellen Abwehrmechanismus.
Um einmal „angesprühten" Fressfeinden im Gedächtnis zu bleiben, hat sich im Laufe der Evolution die markante und auffällige Schwarz-Weiß-Zeichnung herausgebildet, die ähnlich der Streifung von Wespen oder Bienen als Achtungszeichen für artfremde potentielle Räuber wirkt.
Durch ihren Stinkschutz recht selbstbewusst, zeigen sich Skunks – abgesehen von kleinen Schläfchen tagsüber – immer wieder entspannt und gut in Schaugehegen, was sie zu beliebten Zootieren macht.
Der Delitzscher Nachwuchs wird im Herbst in den Tierpark Clingen – Kleine Wartburg e. V. umziehen.