© Peter Franke, LeipzigÜblicherweise werden die Auszubildenden in das Angestelltenverhältnis übernommen. Sie haben sogar einen Rechtsanspruch auf Übernahme, wenn sie ihre Prüfung bestanden haben und es Personalbedarf in der Ausbildungsstätte gibt.
In der Stadtverwaltung Delitzsch gibt es Bedarf, denn nach und nach geht die „erste Generation“ der Nach-Wende-MitarbeiterInnen in den Ruhestand. In den letzten Jahren wurden deshalb immer wieder Menschen in Ausbildung genommen und danach auch übernommen. Zuletzt waren das die heute 27-jährige Julia Löser und der 34-jährige René Matschewski, der in diesem Sommer seine Abschlussprüfungen absolviert hat.
Beide arbeiten mittlerweile im Ordnungsamt der Stadtverwaltung, Julia Löser im Sachgebiet Meldebehörde/Gewerbe/Bürgerbüro, René Matschewski im Sachgebiet Öffentliche Ordnung/Sicherheit/Ruhender Verkehr.
Auf die Frage, warum sie sich für die Arbeit im öffentlichen Dienst entschieden hat, antwortet Julia Löser: „Ich hatte schon immer Interesse an Jura und Gesetzen. Und so eine Ausbildung ist quasi ein Kurs im logischen Denken und im Argumentieren. Das kann ich auch gut außerhalb der Stadtverwaltung einsetzen.“ René Matschewski reizten vor allem die Möglichkeiten, in seiner Heimatstadt mitzugestalten: „In der Stadtverwaltung kann ich dazu beitragen, das Ortsbild von Delitzsch positiv zu beeinflussen.“
Mit dem Übergang in das Angestelltenverhältnis hört das Lernen für die früheren Azubis nicht auf. Immer wieder sind im Berufsalltag Fortbildungen zu besuchen, etwa um sich über neue Rechtsprechungen zu informieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums weiter zu qualifizieren. Julia Löser, die 2016 ausgelernt hatte, begann fast umgehend danach ein solches Aufbaustudium zur Verwaltungsfachwirtin. Die Abschlussprüfungen stehen Ende 2019 an.