Der in diesem Zusammenhang genutzte Begriff „Sportswashing“ besagt, dass autokratische Regime sportliche Großveranstaltungen nutzen, um von Menschenrechtsverletzungen abzulenken und gleichzeitig ihre Macht zu festigen und wirtschaftlich von den Massenevents profitieren. Organisationen wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) oder der Fußballverband FIFA treten dieser Kritik entgegen. Sie argumentieren, dass Sport „unpolitisch“ sei und bleiben müsse.
Aber waren sportliche Großveranstaltungen nicht schon immer auch politische Projekte? Dieser Auffassung ist Referent Dietrich Schulze-Marmeling. In seinem Vortrag am 17. November 2022 um 19 Uhr in der Bibliothek Alte Lateinschule (BAL) in Delitzsch zeigt er, dass Sport und Politik sich nicht klar voneinander trennen lassen, dass nicht nur Autokraten und Diktatoren den Sport instrumentalisieren, sondern auch emanzipatorische Bewegungen sich den Sport für ihre Ziele zunutze machen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Volkshochschule Nordsachsen statt. Der Eintritt ist frei.