Der stark frequentierte Untere Bahnhof Delitzsch verfügt über 264 überdachte fahrradgerechte Vorderradhalter und elf überdachte Bügel. Hinzu kommen aktuell noch zwölf Plätze in Fahrradboxen. Der Bahnhof erreichte damit die Note 1, der sächsische Durchschnitt liegt bei Note 4,5. Nur die Bahnhöfe in Oschatz und Neukieritzsch erreichten ebenfalls Note 1. Mit 38 diebstahlsicheren Abstellplätzen erlangte Delitzsch oberer Bahnhof Note 2.
Wettersichere Abstellanlagen, die auch vor Vandalismus und Diebstahl schützen, sind viel gefragt und werden von Pendlern gern genutzt. Sie verhindern auch, dass Fahrräder kreuz und quer an Geländern, Laternen oder Bäumen angeschlossen werden.
Fast 4.000 Personen pendeln täglich in die Stadt und mehr als 6.000 Delitzscher verlassen ihren Wohnort, um zur Arbeit zu gelangen. Über 1.700 Menschen von ihnen steigen täglich in Delitzsch in den Zug. Viele Pendler wollen das Rad mit der Bahn kombinieren. Eine Kombination ist aber nur dann sinnvoll möglich, wenn man das Fahrrad angstfrei am Bahnhof stehen lassen kann.
In vielen anderen sächsischen Städten ist die Situation problematischer als an den Delitzscher Bahnhöfen. Rund 40 Prozent der Haltepunkte im Freistaat verfügen über keine Abstellanlagen und bei weiteren 20 Prozent sind sie äußerst mangelhaft.
Hintergrund
Die Bike+Ride-Studie des ADFC Sachsen bewertete sowohl Qualität als auch Quantität von Abstellanlagen aller 521 sächsischen Bahnhöfe. Um gute Noten zu erreichen, müssen Abstellanlagen für Fahrräder an Bahnhöfen vor allem so gestaltet sein, dass man Fahrradrahmen sowie Vorder- oder Hinterrad gut anschließen kann. Einfache Vorderradhalter sind dagegen nicht diebstahlsicher und können die Felge schädigen. Der ADFC empfiehlt, dass auf jeden siebenten Fahrgast eine diebstahlsichere und überdachte Abstellanlage kommen sollte. Idealerweise sollte außerdem bei größeren Bahnhöfe jeder 200. Fahrgast das Fahrrad in einer Fahrradbox, einem Parkhaus oder einer Sammelschließanlage unterbringen können. Die Bahnhöfe in Neukieritzsch, Delitzsch und Oschatz sind die einzigen Bahnhöfe im Freistaat, die diese beiden Kriterien erfüllen.