Aktuell und offenbar schon seit Wochen fühlen sich solche Schadnager auch am Delitzscher Wallgraben wohl, nicht zuletzt durch das intensive Entenfüttern von Bürgern begünstigt. Säckeweise wird teilweise das Weißbrot in das Gewässer, das die Delitzscher Altstadt umgibt, geworfen. Hier kollidiert falsch verstandene Tierliebe mit dem harten Alltag. All das, was Ente und Erpel nicht fressen (können), schnappen sich die Raten und legen damit sogar Vorräte an. Monatelang können sie so in ihren Bauen ausharren.
Entenfüttern schadet Tieren
Dass das Entenfüttern für die Tiere nicht gesund ist, davor warnen die Naturschutzverbände. Brot ist oft übersalzen, enthält zu viele Nährstoffe. Müssen sich die Wasservögel wieder auf konventionellem Wege ernähren, leiden sie alsbald an Nährstoffmangel.
Außerdem haben die Tiere kein Sättigungsgefühl. Sie fressen einfach immer weiter – ebenfalls keine gesunde Entwicklung.
Menschen hinterlassen Abfälle
Pizzareste, Dönertaschen, Kuchenstückchen – Ratten und Wasservögeln bietet sich vor allem am Wochenende auf der Delitzscher Wallgrabenpro-menade ein reich gedecktes Buffet. Skurrile Szenen spielen sich ab, wenn etwa Teichrallen auf Bänken balancieren, um etwas Fressbares aus dem Mülleimer zu fischen.
Häufig sind es Jugendliche, die in den Abendstunden der Frei- und Samstage ihre Mahlzeiten einnehmen und die Reste vor Ort hinterlassen – mit Glück im Mülleimer, oft jedoch im Gras. Die tierischen Anrainer haben es entsprechend leicht, an die Abfälle zu gelangen.