Die Verwaltung hatte den Räten – wir vor gut einem Jahr vom Stadtrat beauftragt – eine Vorplanung und damit eine genauere Kostenschätzung für einen möglichen Schwimmbadneubau im Delitzscher Norden vorgelegt.
Bisher gibt es in Delitzsch nur ein Freibad und ein Lehrschwimmbecken, beide sind sanierungsbedürftig. Beim Freibad blockiert jedoch eine Förderung aus früheren Zeiten eine fördermittelgebundene Sanierung, zudem wird es immer schwieriger Saisonpersonal für nur vier Monate zu finden. Das Lehrschwimmbecken ist in einer alten Turnhalle an einer Oberschule eingebaut – für dieses Schulgebäude stehen mittelfristig Sanierung oder Neubau an.
Die Informationsvorlage, die die Kostenschätzung und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für Neubau und Betreibung eines Ganzjahres-Schwimmbades in Delitzsch beinhaltet folgende Parameter
- Kostenschätzung für Sportbad: rund 15,8 Millionen € brutto (mittlerer Standard, kein Hubboden, Freibereich ohne Verschattung, Parkplatz geschottert, kein Spielplatz, kein Volleyballplatz, keine Sauna)
- Kostenschätzung Sauna: 2,4 Millionen € brutto
- Optionale Bausteine insg.: rund 1 Million € brutto (zusätzl. Schwimmbahn außen, Zisterne, Spülwasseraufbereitung, PV-Anlage, gepflasterter Parkplatz, Bepflanzung Liegewiese, Volleyballplatz)
- Öffnungszeiten: ganzjährig
- Besucherplanung: 65.400/Jahr (rd. 320T€ Ertrag)
- Jährl. Fehlbetrag: 1,1 bis 1,4 Millionen €, Zuschussbedarf: mindestens 640T€
Das Schwimmbad bestünde aus folgenden Bausteinen
- Halle mit Sportbecken mit 5 Bahnen (135 bis 180 cm Wassertiefe), Lehrschwimmbecken und Kinderbecken
- Außenbereich mit einem Kinderbecken und einem Mehrzweck-becken, bestehend aus Flachwasserbereich mit Strömungskanal, einem Freizeitbereich und einem Sportbereich mit bis zu 180 cm Wassertiefe
Konsens
Konsens hat darin bestanden, dass die Investitionskosten theoretisch wohl aufzubringen sind, jedoch die Betriebskosten bzw. der Zuschussbedarf pro Jahr sehr hoch wären. Zudem rechnet man mit einer Kostensteigerung bei Strom, Wärme und Personal von drei Prozent pro Jahr, während die Erträge zumindest vorerst gleich blieben.
Wie es weitergeht
Die Stadträte haben noch einige Zahlen nachgefragt, die die Verwaltung kurzfristig nachliefern wird, etwa, was die Betriebskosten pro Tag und im Jahr im Freibad und im Lehrschwimmbecken betrifft. Außerdem sollen die Zuschüsse für die anderen freiwilligen Bereiche dargelegt werden: Tiergarten, Museum und Stadtbibliothek.
Am 14. Januar 2020 wird sich auf Einladung des Oberbürgermeisters der Ältestenrat treffen. Mit einer Entscheidung über die weitere Vorgehensweise ist im ersten Quartal 2020 im Stadtrat zu rechnen.
