In Delitzsch trafen die drei himmelblau-schwarz gestreiften Echsen auf „alte Bekannte“. Wie in Leipzig bevölkern auch im Tiergarten der Loberstadt Blaue Stachelleguane gemeinsam mit den Felsenleguanen ihren Habitat-Ausschnitt, der an die ursprüngliche Heimat der beiden Arten, die felsigen Halbwüsten von Kalifornien bis Mexico, erinnert.
Dabei heben sich die Stachelleguane mit der namensgebenden, spitzen Beschuppung deutlich von den farbintensiven Blauen Felsenleguanen ab. So behaupten sich die Allesfresser im annähernd gleichen Naturraum, aber leicht unterschiedlicher bevorzugt genutzter Höhenzonen, auch optisch in ihrer jeweiligen ökologischen Nische.
Einen Unterschied gibt es aber noch – während der Blaue Felsenleguan reptilienüblich Eier legt, ist der Stachelleguan lebendgebärend. Somit können hier Vertreter zweier unterschiedlicher Fortpflanzungswege verglichen werden.
„Wir danken daher dem Leipziger Zoo nicht nur für die Überlassung der sechs Tiere, die dort von 2014 bis 2020 zur Welt kamen, sondern auch für wertvolle Anregungen zur Gehegedekoration und einer schönen Auswahl Wüstenpflanzen“, sagt Konstantin Ruske, Leiter des Tiergartens Delitzsch. Die Kooperation zwischen Zoologischen Gärten für Arterhaltung und Umweltbildung sei essentiell.
Im Leipziger Zoo beginnt nun die Sanierung des traditionsreichen Terrariums, eines tropischen Kristallpalastes im Jugendstil im historischen Eingangsbereich der weltbekannten Einrichtung. Wer die Leguan-Kombination trotzdem in den nächsten Monaten nicht missen möchte, ist im Tiergarten Delitzsch nach der Wiedereröffnung herzlich willkommen.
Außerdem wurde im Tiergarten die Wellensittich-Voliere abgerissen. Die bunten Vögel hatten die Rückwand ihres Zuhauses beharrlich kleingenagt. Um hier für die Zukunft vorzubauen, wird künftig eine besonders stabile Rückwand errichtet, bevor die eigentliche Voliere aufgerichtet wird.
„Noch kurz vor dem Wintereinbruch hatte wieder einmal der Förderverein des Tiergarten Delitzsch e. V. tatkräftig Hand angelegt und binnen eines Tages Baufreiheit für die Neuerrichtung geschaffen“, berichtet Tiergartenleiter Konstantin Ruske.