Auch in Delitzsch wurden einige früher kurz gemähte Rasenflächen in Schmetterlingswiesen umgewandelt. Im Wohnbaugebiet Delitzsch-Nord in der Lessingstraße, der Otto-von-Guericke-Straße und der Alexander-Puschkin-Straße wurden in die dortigen Schmetterlingswiesen der Wohnungsbaugenossenschaft Aufbau eG und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in den letzten Wochen neue Blühstreifen eingesät. Die höhere Vielfalt an Wildblumen mit abwechselnden Blühphasen soll künftig mehr Schmetterlinge ansprechen und für die Bevölkerung ein bunteres Bild bieten.
Diese vom Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e. V. fachlich begleitete Aufwertung der Schmetterlingswiesen konnte von der Stadt Delitzsch im Rahmen des Bundesförderprojektes „Zukunft Stadtgrün“ zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden.
An den in der Saatgutmischung enthaltenen Wildblumen, wie Hornklee und Wiesenflockenblume, können Tagfalter wie der Bläuling oder Perlmuttfalter Nektar saugen und über Rotklee und Wiesensalbei freuen sich vor allem die Hummeln. Wildbienen, Schwebfliegen, Käfer und Schmetterlinge, die sich auf den extensiv gemähten Wiesen tummeln, bestäuben unsere Obstbäume, Tomaten- und Erdbeerpflanzen.
Die Wiesen wirken temperaturregulierend, filtern Luftschadstoffe und speichern Regenwasser. Bei so viel Beitrag zum Gemeinwohl können wir beim Anblick der nächsten Schmetterlingswiesen auch leichter über verblühte Blumen, vorwüchsigen Sauerampfer und hohe Gräser hinwegsehen, die neben der hübschen Glockenblume auch zur Schmetterlingswiese gehören.
Schmetterlingswiesen – Bewerbungsfrist für Regiosaatgut läuft noch
Die Schmetterlingswiesen sind Teil der seit einigen Jahren sachsenweit laufenden Mitmachaktion „Puppenstuben gesucht - Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“. So wie in Delitzsch-Nord könnten natürlich auch andere Flächeneigentümer, ob Kommunen, Einrichtungen oder Privatpersonen, durch einfache Änderungen in der Mahdgewohnheit dazu beitragen, die Artenvielfalt im Siedlungsbereich zu erhöhen.
Wer neben der Mahdumstellung die Fläche auch durch Einsaat aufwerten möchte, kann sich letztmalig für die Herbsteinsaat noch bis 15. Mai 2021 für kostenloses Regiosaatgut bewerben, wenn die Fläche zwischen 1.000 und 2.000 qm groß ist, im Siedlungsbereich liegt und künftig partiell und nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird. Als regionaler Projektpartner unterstützt und berät der Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e. V. die Wiesenbesitzerinnen und -besitzer vor Ort (www.lpv-nordwestsachsen.de).
Damit Passanten sich über die Hintergründe dieser höher wachsenden Wiesen informieren können, werden die Schmetterlingswiesen mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet, die auf die Internetseite www.schmetterlingswiesen.de verweisen. Dort sind alle Wiesen auf einer Sachsenkarte aufgeführt und viele Informationen zu Tagfaltern, Nahrungspflanzen und Wiesenbehandlung bereitgestellt.